Mindset - Change Woche 3

Mindset - Change Woche 3

Was könnte schlimmstenfalls passieren?

Nachdem du letzte Woche analysiert hast, wie sehr die aktuelle Situation euch belastet und dich von all diesen Sorgen zumindest in deinen Gedanken befreit hast, spielen wir heute einmal durch,was den schlimmstenfalls passieren könnte, wenn du diese Gedanken in die Tat umsetzen würdest.

Nehmen wir einmal an, deine Fantasie-Lösung wäre, dass du dein Kind komplett selbstständig für die Schule arbeiten lassen würdest. Keine Diskussionen, höchstens kurze Erinnerungen. Und natürlich wärst du als Hilfestellung für dein Kind da, aber nur, wenn es diese auch möchte.

Was würde passieren, wenn du das umsetzt?

Und jetzt darfst du ausnahmsweise mal richtig negativ denken. Nehmen wir also an, dein Kind würde dann gar nichts mehr machen. Keine Hausaufgaben, nicht mehr lernen und wahrscheinlich wäre auch der Schulranzen nicht mehr gerichtet. Zuerst einmal würde dies bedeuten, dass dein Kind den Schulstoff nicht mehr lernt und schlechte Noten schreibt.

Im nächsten Schritt würden dich dann die Lehrkräfte kontaktieren. Wenn du diesen dann die Aussage lieferst, dass du dein Kind selbst entscheiden lässt, was es tun möchte, würden diese das entweder unterstützen oder dir pädagogische Beratung „nahelegen“ (und damit meine ich im schlechtesten Fall den kompletten Weg bis hin zum Jugendamt).

Wenn die Lehrer den Weg unterstützen und dein Kind die Kurve nicht bekommt, selbstständig etwas tun zu wollen, wird es ersteinmal sitzenbleiben. Wenn dies das zweite Mal passiert, muss es die Schule wechseln. Als Endstation hätten wir dann die Förderschule.

Okay, ich gebe zu, das war jetzt eine deprimierende Übung. Aber mein Ziel ist es nicht, dir den Tag zu verderben.

Was kann dir so ein Worst-Case Szenario also bringen?

Nun, zum einen ist es eine gute Grundlage, um mit deinem Kind ein Sinn - Gespräch zu führen. (Schau dir hierzu bitte auch noch einmal die Motivationsstufen mit denen ich arbeite an). Denn wenn du wirklich möchtest, dass dein Kind freiwillig mit dir arbeitet, geht dies nur über Spaß und Sinn. Und je gravierender die Schulprobleme, desto schwieriger wird es, den Faktor Spaß einzubauen. Du kannst dich also mit deinem Kind zusammensetzen und ihr könnt gemeinsam erarbeiten, was denn passiert, wenn sich nichts ändert. Bitte lass dieses Gespräch nicht zur Drohung werden und mache deinem Kind auch keine Angst. Am Ende des Gesprächs solltet ihr auch immer zu einer Lösung kommen, damit dein Kind mit einem positiven Gefühl weitermachen kann. Also warte damit eventuell noch ein bisschen, bis wir am Ende der Ferien einen kompletten Schlachtplan haben!

Zum anderen kannst du dir zu jedem Punkt schonmal einen Schlachtplan überlegen. Nicht weil du vorhast, diesen wirklich umzusetzen, sondern einfach nur, weil du dann auf ALLES vorbereitet bist. Vor allem wenn du eher ängstlich bist, was die Zukunft angeht, wird es dich sehr beruhigen, wenn du die schlimmsten Varianten schon in Gedanken durchgespielt hast und weißt, was deine Reaktion darauf wäre.

Hier an unserem Beispiel könnte das so aussehen:

Kind macht keine Hausaufgaben/lernt nicht : Ich erinnere es kurz daran und biete meine Hilfe an. Diese anzunehmen liegt an meinem Kind.

Es schreibt eine schlechte Note: Ich registriere sie und frage, ob mein Kind der Meinung ist, sich genügend auf den Test vorbereitet zu haben. Ich biete wieder Hilfe an.

Die Lehrkräfte suchen das Gespräch mit mir: Ich erkläre die Situation. Wenn sie mich unterstützen ist alles in Ordnung, wenn sie jedoch mehr Unterstützung meinerseits „einfordern“ dann …

  • werde ich meine Plan ändern und wieder versuchen, mehr Einfluss auf das Lernen zu nehmen. Ich habe bereits eine Liste gemacht, wo ich mir noch Unterstützung holen kann.
  • werde ich die Schule wechseln. Ich habe bereits ein Liste von Schulen, die unsere Herangehensweise besser unterstützen.
  • werden wir Deutschland den Rücken kehren und Homeschooling praktizieren. Ich habe schon Recherche betrieben und einer Umsetzung steht nichts mehr im Weg.

Bei dem letzen Punkt habe ich versucht dir klarzumachen, dass es absolut keine Vorschriften für deine Lösungen gibt! Von wieder zurück zum Alten bis hin zum Aussteigen ist alles möglich! Du musst dir überlegen, wie du auf die Situation reagieren würdest. Auch solltest du dir überlegen, wie weit du diesen Weg verfolgen willst. Ist deine persönliche Grenze einmal Sitzenbleiben? Der Schulwechsel? Oder würdest du den ganzen Weg bis zur Förderschule gehen? Hier kann es keine Musterlösung geben! Während für die eine Familie die Förderschule ein Weltuntergang wäre, hat sie manch anderer Familie die Lebensfreude zurückgegeben.

Nun wünsche ich dir viel Kraft, beim Erstellen deiner Liste voller dunkler Wolken.... Und keine Sorge, nächste Woche widmen wir uns der Sonnenseite!

Darum genieße die Sonne da draußen!

Deine Claudia

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