Im heutigen Teil der Warum-Reihe möchte ich dir ein paar Anregungen geben, wie du das Warum deines Kindes im Bereich Mathe beantworten kannst. Dabei nehmen wir uns drei Bereiche vor:
Zusätzlich solltet ihr natürlich wie immer die speziellen Ziele und Berufswünsche deines Kindes durchgehen und schauen, welche mathematischen Bereiche dort gebraucht werden.
Hier muss man Mengen (Volumen und Gewicht) ablesen können und diese eventuell umwandeln. Auch muss man Rezepte anpassen (statt 2 Personen essen aber 4 mit). Hier braucht ihr dann Mal- und Durchrechnen oder auch den Dreisatz.
Dein Kind sollte die Zeit lesen und Zeitspannen bestimmen können. Dieses Zeitgefühl ist sehr wichtig, um ein eigenständiges Zeitmanagement lernen zu können.
Wohl eines der häufigsten Themen, das deinem Kind begegnen wird. Beim Einkaufen muss es wissen, ob das Taschengeld reicht. Hier ist dann Runden und Überschlagen hilfreich. Rabatte geben einen ersten Berührungspunkt mit der Prozentrechnung. Und auch Steuern und Zinsen kann dein Kind anhand deiner Gehaltsabrechnung oder eurem Autokredit kennenlernen.
Hier wird gemessen und geschnitten und ganz nebenbei alles angewendet, was in der Geometrie so vorkommt. Längenmaße, Flächenberechnung und Umgang mit Lineal und Zirkel.
Diagramme und Daten findet dein Kind überall in den Nachrichten und Zeitungen. Schaut euch doch gemeinsam entsprechende Ausgaben für Kinder an. Dieser Bereich wurde lange Zeit in den Schulen links liegen gelassen. Gott sei Dank ändert sich das langsam (auch wenn er meiner Meinung immer noch zu kurz kommt). Das korrekte Lesen und Interpretieren von Daten ist eine unverzichtbare Fähigkeit in unserer Informationsgesellschaft.
Anhand der Temperaturskalen kann dein Kind sehr anschaulich mit negativen Zahlen in Berührung kommen. So könnt ihr den Schritt in die abstrakten Zahlenbereiche wagen.
Wenn dein Kind das Argument bringt, dass es aber notfalls auch für alles den Taschenrechner benutzen kann, würde ich Folgendes entgegnen:
Klar, kann man. Aber der ist nicht immer zur Hand und außerdem benötigt man für das Tippen auch zu viel Zeit. Mit Übung ist man bei den meisten Alltagsrechnungen schneller im Kopf. Stelle deinem Kind außerdem die Frage, was es den über jemanden denken würde, der im Supermarkt mit dem Taschenrechner vor dem Regal steht.
Unsere Gesellschaft sieht die Fähigkeit zu rechnen als wichtigen Hinweis auf die Intelligenz. Man wirkt für andere also doof, wenn man nicht einige Grundlagen beherrscht. Und wird man erstmal in diese Schublade gesteckt, kann es sein, dass man weniger Möglichkeiten bekommt (zum Beispiel bei einer Bewerbung auf einen Job).
Mathe kann als Workout für das Gehirn bezeichnet werden, da es verschiedene Denkbereiche trainiert.
Alle diese aufgebauten „Muskeln“ übertragen sich dann auch auf andere Lebensbereiche. Und umgekehrt kann ein Kind mit Problemen in Mathe auch davon profitieren, wenn man diese Bereiche trainiert.
Vielleicht wollt ihr Rätsel lösen (Muster und Folgen) oder euch über unendlich große Zahlen unterhalten (der Weltraum bietet sich hier an). Oder ihr geht in die andere Richtung und seht euch winzig kleine Dinge an (Zellen, Bakterien).
Dein Auftrag:
Veranstaltet doch eine Mathe-Schnitzeljagd!
Du gibst die Liste mit Alltagsdingen vor (z.B Bezahlen und Rückgeld bekommen) und ihr müsst innerhalb einer Woche versuchen, alle Punkte abzuhaken.
Du lässt die Liste offen und ihr macht einen Wettbewerb daraus, wer die meisten Berührungspunkte mit Mathe findet.
Bonus: Wer findet den kreativsten Einsatz von Mathematik? (Mit diesem Punkt muss man dann natürlich nicht persönlich in Berührung kommen)
Schreib doch mal in die Kommentare, welche Bereiche ihr so alles gefunden habt.
Auf eine sinnvolle Lernzukunft
Deine Claudia
Hier findest du die Beiträge zur Warum-Reihe:
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