Warum brauche ich Englisch?

Warum brauche ich Englisch?

Heute geht es weiter in der Warum-Reihe mit dem Thema Englisch. Englisch ist inzwischen überall, aber was wenn dein Kind überhaupt keinen Sinn darin sieht, es sprechen zu können? Dann kann ich dir heute hoffentlich ein paar Argumente und Anregungen bieten!

Englisch im Alltag

Die Welt entdecken

Am ehesten wird dein Kind mit Fremdsprachen in Berührung kommen, wenn ihr auf Urlaubsreise seid. Und dabei müsst ihr nichtmal in ein englischsprachiges Land reisen. Ganz im Gegenteil. Als „Lingua franca“ (Verkehrssprache) verbindet Englisch Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen. Englisch gilt somit als wichtigste Sprache der Welt.

Karriere machen

In immer mehr Berufen wird inzwischen erwartet, dass die Mitarbeiter (zumindest virtuell) weltweit einsetzbar sind. Mindestens grundlegende Englischkenntnisse werden also vorausgesetzt. Und je professioneller das Englisch, desto mehr Türen stehen offen.

Auf dem Laufenden bleiben

Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Sich ein Leben lang immer wieder neues Wissen anzueignen und sich die entsprechenden Informationen zu besorgen, wird eine der wichtigsten Fähigkeiten sein, die dein Kind in seinem beruflichen und privaten Alltag beherrschen muss. Und da sind Englischexperten klar im Vorteil. Nehmen wir einfach mal den Anteil von Websites nach der Sprache, in der sie geschrieben sind. Aktuell (März 2022) sind 63,2% aller Websites auf Englisch. Im Vergleich finden wir gerade mal 2,4% auf deutsch. Natürlich sagt Quantität noch nichts über Qualität aus. Also betrachten wir den Bereich an Fachliteratur. Dazu kann ich euch leider keine schönen Zahlen liefern, aber wenn ich an die Literaturquellen in meinem Studium zurückdenke, würde ich sagen, gut 70% (oft sogar mehr) sind auf Englisch. Selbst wenn entsprechende Studien in Deutschland durchgeführt wurden, werden sie international auf Englisch veröffentlicht.

Forscht doch einmal selber nach: Wie oft nutzt ihr als Erwachsene täglich Englisch? Braucht ihr es für euren Beruf? Wäre es nützlich mehr Englisch zu können?

Kognitive Effekte des Englischlernens

Eine Fremdsprache hält das Gehirn fit

Durch das Lernen von Englisch wird das Gehirn flexibler und kreativer. Werden nämlich mehrere Sprachen aktiv genutzt, muss das Gehirn ständig unterscheiden und auswählen. Dadurch trainiert das Gehirn, Ablenkungen auszuschalten und schnell umzuschalten. Dies entspricht den exekutiven Funktionen Aufmerksamkeitssteuerung und Flexibilität. (Zu den exekutiven Funktionen kann ich euch gerne auch mal einen Beitrag machen). Bei diesem Training ist es nicht verwunderlich, dass mehrsprachige Kinder in IQ-Tests oft besser abschneiden.

Und wäre das nicht schon erstaunlich genug, scheint das Lernen einer Fremdsprache auch das Risiko, an Alzheimer und Demenz zu erkranken, zu senken.

Englisch öffnet die Tür zu anderen Sprachen

Englisch ist meistens die erste Fremdsprache, mit der Kinder in Berührung kommen. Wird der Lernprozess richtig unterstützt und das Kind hat Freude am Lernen, werdet ihr feststellen, dass jede weitere Fremdsprache mit weniger Aufwand gelernt werden kann. Auch hier haben wir es wieder mit einem Trainingseffekt des Gehirns zu tun. Außerdem können bei Sprachen aus der selben Sprachfamilie grammatikalische Strukturen und sogar Vokabeln übertragen werden.

Englisch verbessert auch die Muttersprache

Eine Fremdsprache hat scheinbar auch Einfluss auf den Wortschatz und die Grammatik der Muttersprache. Da in Englisch die Vokabeln und die Grammatik aktiv gelernt werden (im Gegensatz zu dem automatischen Erwerb der Muttersprache), kann dies zu einem tieferen Beschäftigen mit der Muttersprache führen.

Das Interesse wecken

Generell solltest du darauf achten, welcher Lerntyp dein Kind ist. Manchen Kindern fällt das Lernen strenger Regeln leichter (Vokabeln und Grammatik), andere brauchen mehr praktische Anwendung (Sprachgefühl). Für beide Gruppen hier aber ein paar Anregungen, wie ihr Englisch in den Alltag einbauen könnt.

  • Vielleicht hat dein Kind ja schon einen Berufswunsch? Dann forscht doch einmal nach, ob es in diesem Beruf Englisch braucht oder es eventuell auch im Ausland arbeiten könnte.

  • Lernt gemeinsam englische Lieder oder (bei älteren Kindern) übersetzt Songtexte
  • „Verenglischt“ Teile des Alltags. Daraus könnt ihr auch eine Challenge machen: Ihr schreibt verschiedene Alltagsbereiche (Fernsehen, Frühstücken, Wochenendausflug...) auf Zettel. Und jeden Monat zieht ihr einen. Dieser Bereich muss jetzt komplett auf Englisch gestaltet werden. Wer sich nicht dran hält, bekommt einen Strafpunkt. Der Gewinner ist natürlich der, mit den wenigsten Strafpunkten.
  • Nutzt Spiele und Apps. Diese können speziell zum Englischlernen sein oder es sind einfach Spiele, die ihr auf Englisch gestellt habt (bei vielen Onlinespielen sowieso der Fall).
  • Verreist gemeinsam. Na, wer kann sich am besten verständigen?
  • Veranstaltet eine Englischjagd: Wer findet das meiste Englisch in seinem Alltag?

Weitere Tipps, wie du deinem Kind beim Englischlernen helfen kannst, findest du in diesem Blogbeitrag.

Wie immer freue ich mich über deine Erfahrungen in den Kommentaren!

Auf eine sinnvolle Lernzukunft!

Deine Claudia

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